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Nur Sieger beim 14. Hallenturnier für Menschen mit Handicap

Erfolgreiches 14. Hallenturnier für Menschen mit Handiyap

Bericht Badisches Tagblatt (cv)
"Freiburg komm, Freiburg komm!", wird unermüdlich aus den Zuschauerreihen skandiert. Währenddessen kämpfen die Kicker unten auf dem Spielfeld mit Energie und voller Leidenschaft um den Ball. Trainer und Mannschaftskollegen stehen am Spielfeldrand, geben Tipps und fiebern mit. Ein Tor fällt, der Jubel ist groß - doch die Zeit läuft. Gleich geht es weiter beim Baden-Württembergischen Hallenfußballturnier für Menschen mit Handicap des SV Michelbach in der Jakob-Scheuring-Halle in Ottenau. Bis in den letzten Minuten Musik ertönt und der Abpfiff das Spiel beendet.

"Beim ersten Turnier haben wir mit sechs Mannschaften und 60 Spielern angefangen", erinnern sich die Verantwortlichen Beate Rieger und Daniel Herm schmunzelnd. Nun, bei der mittlerweile 14. Auflage, kämpfen 29 Mannschaften mit rund 280 Sportlern um gute Ergebnisse. "Ein absolute Rekordbeteiligung", meint Herm. "Auch die Zuschauerzahl erhöht sich Jahr für Jahr, was uns besonders freut", ergänzt Rieger. Es ist ein besonderes Turnier, das der SV Michelbach Jahr für Jahr auf die Beine stellt. Dafür werden keine Mühen gescheut.

Beim 50-köpfigen Team der ehrenamtlichen Helfer steht der Termin fest im Kalender. Mit Turnierleitung, Schiedsrichtereinsätzen, Kabinenbetreuung, Bewirtung, Auf- und Abbau sind etliche Aufgaben zu erledigen. "Es ist viel Arbeit, aber es macht wahnsinnig Spaß, diese Freude der Teilnehmer zu erleben", sind sich die Verantwortlichen einig. Die Hauptmotivation: Den Menschen mit Handicap einen unvergesslichen Tag zu bereiten - was auch am Samstag wieder gelingt.

Freudensprünge, Tanzeinlagen, Umarmungen sind jede Menge zu sehen. Aber auch mit Enttäuschungen und Niederlagen muss umgegangen werden. Gespart wird weder an offenen Emotionen, noch an richtig gutem, schnörkellosem Fußball. Die Turnierleitung liegt in den Händen von Björn Blessing, Daniel Herm und Paul Fuhrmann, die für einen geregelten Ablauf sorgen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Bei ,Verletzungen stehen Mitglieder des DRK Ottenau parat. Die Großzahl der Teilnehmer kennt und begrüßt sich freundschaftlich.

Auch Mannschaften außerhalb Baden-Württembergs sind anzutreffen - die mit der weitesten Anfahrt kommen von den Mühlhäuser Werkstätten. Über die Verbindung zu den Murgtal-Werkstätten ist der Kontakt zustande gekommen. "Geschäftsführer Martin Bleier lud unsere Fußballmannschaft vor sechs Jahren zu dem Hallenfußballturnier ein", erinnert Trainer Frank Strödick. Seither reisen die Kicker aus Thüringen regelmäßig zu Jahresbeginn Freitagsabends in den Schwarzwald, verbringen als Gäste in der Kurzzeitbetreuung "Die Insel" eine Nacht, um tags darauf das Turnier zu bestreiten. Abfahrt ist wieder nach der Siegerehrung gegen 19 Uhr. "Bis ich zu Hause ankomme, ist es meist 2 Uhr nachts", sagt Strödick. Trotzdem: "Wir kommen immer sehr gerne hierher, unsere Fußballer freuen sich schon das ganze Jahr darauf."

Nach 61 Spielen und 182 Toren führen Beate Rieger und Daniel Herm zusammen mit Hasso Schmidt-Schmiedebach, dem Vorsitzenden der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal, und Dieter Klein vom Südbadischen Fußballverband die Siegerehrung durch. Unabhängig von den Ergebnissen - bei diesem Turnier ist jeder Spieler ein Sieger und erhält eine Medaille und ein T-Shirt. Schmidt-Schmiedebach würdigt das außergewöhnliche Engagement des SV Michelbach, gratuliert den Mannschaften und spricht Dankesworte an die Betreuer aus. Am Ende sind sich alle einig: Am 12. Januar 2019 wird es eine Neuauflage geben.

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