Hartplatz weicht in einen Naturrasen
Auf der Generalversammlung wurde den Anwesenden ein umfangreiches Konzept zur Umgestaltung des alten Hartplatzes in einen Naturrasen vorgestellt. Schwerpunkte hierbei waren Projektbeschreibung, Zeitplan, Aufgaben, Platzplanung, Angebote, Zuschüsse, Finanzierung und Referenzen. Das Projektteam hat sich anfänglich in vielen Sitzungen und Gesprächen mit den unterschiedlichen Alternativen zu einem Tennen-Platz beschäftigt und sich eingehend informiert. Folgende Alternativen standen zur Auswahl: klassischer Naturrasen (Stadionrasen), Kunstrasen, Hybridrasen, Naturrasen auf bestehendem Tennen-Platz.
Neben der Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen der jeweiligen Alternativen hat die Projektgruppe erste Angebote für eine Neugestaltung eingeholt. Mit einem Investitionsbedarf von rund 400.000 Euro für einen Kunstrasenplatz wurde schnell deutlich, dass eine solche Summe ohne eine Förderung durch die Stadt als Eigentümer des Platzes für den SV Michelbach nicht zu finanzieren sei. Ferner ist bei einem Bankkredit die Bürgschaft einer Privatperson erforderlich, da ein Verein selbst keine größeren Gelder aufnehmen kann. Da wir mit der finanziellen Situation offenbar nicht alleine stehen, konnten wir uns bei einigen Vereinen zu einer Umwandlung des vorhandenen Tennen-Platzes in einen Naturrasen informieren.
Das Projekt wird durch „Rasenpapst“ Dr. agr. Clemens Mehnert betreut. Herr Mehnert hat in den vergangenen Jahren ein System entwickelt, wie kostengünstig ein vorhandener Tennen-Platz aufgebaut und mit Rasen eingesät werden kann. Die Strapazierfähigkeit des einzigen Tennen-Platzes soll so Mehnert nahezu erhalten bleiben. Solch ein Naturrasen ist auch nicht mit einem herkömmlichen Stadionrasen zu vergleichen. Der harte Untergrund – die sog. Sedimentschicht – der Tenne bleibt vorhanden und die Rasensamen dort eingebracht. Dies macht die Rasenwurzeln unempfindlich gegenüber der Nutzung. Wo bei einem Stadionrasen aufgrund des weichen Untergrundes ganze Rasenstücke beschädigt werden können, sind die Wurzeln in der Sedimentschicht geschützt. Der Fußballplatz wird trotz des Rasens recht hart, schnell und vor allem „Topf eben“.
Nach eingehender Begutachtung des Sportplatzes in Michelbach durch Herrn Dr. Mehnert ist eine Umwandlung kostengünstig möglich. Diese Begutachtung wurde Ende März durchgeführt und für positiv eingestuft.
Der Zeitraum der Umsetzung ist auf Ende Juni 2016 geplant. Im Laufe des Monats Oktober wird der Platz bespielbar sein. Die erforderliche Spülung der vorhandenen Drainage des Hartplatzes wurde zwischenzeitlich in Eigenarbeit zusammen mit Ullrich Rieger von der freiwilligen Feuerwehr in Michelbach erfolgversprechend durchgeführt.
Daniel Herm gab einen Einblick in die Finanzierung des Projektes. Letztendlich kostet die Umgestaltung der Anlage zirka 90.000 Euro, wobei der Sportverein einen Teil der erforderlichen Gelder über die heimische Brauerei Hoepfner finanzieren kann. Weiter wurde erfolgreich seitens des Sportvereins ein Antrag zur finanziellen Unterstützung beim Badischen Sportbund eingereicht. Die Stadt Gaggenau wird das Projekt der Umgestaltung mit weiteren 10 Prozent bezuschussen. Zusätzlich ist der Sportverein auf Sponsoren und Gönner angewiesen, um letztendlich das Projekt der Umgestaltung erfolgreich umzusetzen!
Der geplante Naturrasen wird laut Reiner Rieger naturgemäß viel Pflege und vor allem Wasser benötigen, was durch die vorhandene Beregnungsanlage abgedeckt werden kann. Die Pflege, welche in einem neuen Pflegevertrag mit der Stadt Gaggenau verankert wird, ist von den Vereinsmitgliedern Frank Rieger, Robin Ramsteiner, Reiner Tendick und Sebastian Metzger zugesichert.
Nachdem die grundsätzliche Machbarkeit einer Umwandlung des Tennen-Platzes in einen Naturrasenplatz gesichert war, entschied sich das Projektteam gemeinsam mit der Gesamtverwaltung des Sportvereines für diese Lösung. Ferner gab die Stadtverwaltung mit Oberbürgermeister Christof Florus und Bürgermeister Michael Pfeiffer für die Umgestaltung der städtischen Anlage ihre Zustimmung.
Bildergalerie zum Platzumbau: Eingang hier